Studienfahrt

Normandie: Kathedralen, Museen und Hafenstädte in Frankreichs Norden

23.06.2017 bis 02.07.2017

Dauer: 10 Tage, mit Bus

Leitung: Dr. Andreas Cante

Preis p.P. im DZ (Ü/HP) 1.894,-€

EZ-Zuschlag 348,-€

(inkl. Eintritte)

 

In der Region südlich des Ärmelkanals verbinden sich landschaftliche Schönheit– saftig-grünes Hügelland ebenso wie wild-romantische Steilküsten – mit einer Fülle bedeutender Bau- und Kunstwerke und historischer Stätten zu unvergesslichen Eindrücken. Der Name des Küstenlandes leitet sich von einer Gruppe von „Nordmännern“ (Wikingern) her, deren Anführer Rollo vom westfränkischen König Karl dem Einfältigen 911 die Grafschaft Rouen an der Seine-Mündung zu Lehen erhielt. Aus diesen Anfängen erwuchs in kurzer Zeit ein mächtiges Herzogtum. Im 11. Jh. setzt mit Bernay und Jumièges jene Reihe imposanter Kirchenbauten ein, denen die Normandie ihren Ruhm als eine der eindrucksvollsten Kunstlandschaften des Mittelalters verdankt. Nachdem es dem normannischen Herzog Wilhelm 1066 gelungen war, England zu erobern, wurde die Normandie im weiteren Verlauf des Mittelalters immer wieder zum Schauplatz englisch-französischer Konflikte, gipfelnd im Hundertjährigen Krieg des 14./15. Jhs. Alle Stadien der Entwicklung sind in eindrucksvollen Monumenten nachvollziehbar. An Wilhelm den Eroberer erinnern Reste seiner Burg in Caen, vor allem aber der einzigartige Teppich von Bayeux, die wichtigste Bildquelle zur Kultur der Normannen. Wilhelms Grabeskirche St-Etienne in Caen lieferte mit ihrer mächtigen Doppelturmfront das Urbild eines zentralen Motivs europäischer Kathedralarchitektur. Im 12. und 13. Jh. vermochte sich die normannische Baukunst neben derjenigen der Île-de-France selbstbewusst zu behaupten. Die Kathedralen in Bayeux und Rouen legen davon Zeugnis ab. Berühmter als all diese Bauten ist indes der Mont-Saint-Michel, jene einzigartige Klosterburg auf steilem, ins Wattenmeer vorgeschobenem Felsenberg – das einzige Fleckchen der Normandie, das die französischen Könige im Hundertjährigen Krieg zu behaupten vermochten und deshalb ein nationalhistorisches Symbol ersten Ranges. Das von den Engländern beherrschte Rouen war dagegen Ort des Prozesses und der Verbrennung Jeanne d’Arcs, der „Jungfrau von Orléans“. Vom Reichtum dieser bedeutenden Handelsstadt künden bis heute meisterliche Profanbauten, Grabmäler und kirchliche Inventarstücke der Renaissance, etwa die Türen von St-Maclou. Ein neues Kapitel der Geschichte wurde aufgeschlagen, als französische Seefahrer von den Häfen der Normandie bis nach Kanada vordrangen und die Gewässer vor Neufundland zu Fanggründen normannischer Hochseefischer wurden. Hafenstädte wie Dieppe, Fécamp und Honfleur blühten damals auf, bevor sie im 19. Jh. zu Seebädern wurden. Als solche waren sie nicht nur Anziehungspunkte für Erholung suchende Bürger, sondern auch für zahllose Künstler. Zu den beliebtesten Motiven der Maler gehörte das Felsentor von Étretat, doch auch Meereswogen, Segel- und Dampfschiffe sowie Hafenansichten wurden gerne gemalt. Letztere waren eine Spezialität von Eugène Boudin, einem der unmittelbaren Wegbereiter des Impressionismus, dem in Honfleur ein Museum gewidmet ist. Doch auch Claude Monet hat die Normandie wiederholt aufgesucht und etwa die Fassade der Kathedrale von Rouen in allen nur erdenklichen atmosphärischen Stimmungen wiedergegeben. Ganz im Süden der Region, in Giverny an der Seine, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte, entstanden die berühmten Seerosenbilder. Nachdem die normannische Küste 1944 als erbittert umkämpfte Landungszone der Alliierten schwere Zerstörungen erlitten hatte, schuf Auguste Perret mit dem Wiederaufbau von Le Havre ein utopisches Stadtmodell der Moderne, das mittlerweile zum UNESCO-Welterbe zählt.

Wie immer bei Busfahrten ab Hamburg ist es möglich, unterwegs erstrangige Kunststätten abseits kulturtouristischer Trampelpfade zu besuchen. Diesmal steht u.a. ein wunderbares Museum auf dem Programm, das im nordfranzösischen Cateau-Cambrésis an den dort geborenen Henri Matisse erinnert.

 

HIERZU AUGENREISEN AM 3.2. UND 10.2. (VGL. S. 12)

 

PROGRAMM(Änderungen und Umstellungen vorbehalten!)

 

Fr 23.6. Busfahrt von Hamburg nach Mons; Stadtrundgang mit Besichtigung der Stiftskirche Sainte-Waudru; Hotelbezug (1 Nacht in zentralem 2-3-Sterne-Haus).

Sa 24.6. Busfahrt von Mons über Le Cateau-Cambrésis (Musée Matisse) und Giverny (Haus und Garten von Claude Monet) nach Rouen; Hotelbezug (3 Nächte in zentralem 4-Sterne-Haus).

So 25.6. Rouen: Aître Saint-Maclou; Abteikirche Saint-Ouen; Musée des Beaux-Arts; Kathedrale.

Mo 26.6. Fécamp: Abteikirche La Trinité. Étretat: Kreideküste. Honfleur: Stadtrundgang; Holzkirche Sainte-Cathérine; Musée Eugène-Boudin.

Di 27.6. Busfahrt von Rouen über Saint-Martin-de-Boscherville (Abteikirche Saint-Georges, französische Gärten), Jumièges (Abteiruine) und Bernay (Abteikirche Notre-Dame) nach Caen; Hotelbezug (4 Nächte in zentralem 3-Sterne-Haus).

Mi 28.6. Caen: Zitadelle mit Musée des Beaux-Arts; Pfarrkirche St-Pierre; Abteikirche St-Étienne.

Do 29.6. Bayeux: Museum „Tapisserie de Bayeux“; Kathedrale. Colleville-sur-Mer: Amerikanischer Soldatenfriedhof am Omaha Beach. Fontaine-Henry: Schloss.

Fr 30.6. Mont-Saint-Michel: Abtei. Avranches: Scriptorial.

Sa 1.7. Busfahrt von Caen über Le Havre (Musée d’art moderne André Malraux, Espace Oscar Niemeyer, Kirche Saint-Joseph) nach Mons; Hotelbezug (1 Nacht in zentralem 2-3-Sterne-Haus).

So 2.7. Rückfahrt von Mons über Rheda-Wiedenbrück (Schloss mit romanischer Doppelkapelle) nach Hamburg.

Caen: Der Chor von St. Etienne 
Foto: Andreas Cante
Caen: Der Chor von St. Etienne
Foto: Andreas Cante