Mit Muße unterwegs: Hoher und Niederer Fläming
Dauer: 5 Tage
Leitung: Dr. Andreas Cante
Preis p.P. im DZ (Ü/HP) 985,- €
EZ-Zuschlag 14,- €
(inkl. Eintritte)
Wer sich für Kulturlandschaften abseits ausgetretener Pfade interessiert, sollte mit in den Fläming kommen! Dieser eiszeitliche Höhenzug zwischen Glogau-Baruther Urstromtal und Elbniederung gehört heute zu Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Ihren Namen verdankt die Gegend Flamen, die der Magdeburger Erzbischof im 12. Jh. dort ansiedelte. Auf diese Zeit geht das Zisterzienser-Kloster Zinna zurück, dessen spätromanische Kirche zu den wenigen erhaltenen Großbauten aus Feldsteinquadern gehört. Jüterbog, Hauptort des Niederen Flämings, hat seinen mittelalterlichen Stadtkern mit Mauern und Toren bewahrt. Viel erinnert noch an die Zeit der Reformation, als dort der Ablassprediger Tetzel und Thomas Müntzer wirkten. Am eindrucksvollen Rathaus lässt sich ablesen, wie hier um 1500 norddeutsche und obersächsische Baugewohnheiten aufeinandertrafen. Zu einem machtvollen Vorposten Kursachsens gegen Brandenburg wurde im Spätmittelalter Burg Eisenhardt bei Belzig im Hohen Fläming ausgebaut. Einige Kilometer westlich glänzt Schloss Wiesenburg mit fantasievollen Renaissance-Portalen und einem schönen Park. Am anderen Ende des Flämings liegt inmitten dichter Wälder die Baruther Glashütte, heute ein Museumsdorf. Literarische Impulse gingen von Wiepersdorf aus, wo Bettina und Achim von Arnim drei gemeinsame Jahre verbrachten. In DDR-Zeiten Refugium für Schriftstellerinnen wie Anna Seghers und Christa Wolf, dichtete Sarah Kirsch dort ihren Wiepersdorf-Zyklus. Reich an Bauten der 1920er Jahre ist unser Quartiersort Luckenwalde. Vor allem Erich Mendelsohns Hutfabrik gehört zu den Meisterwerken moderner Architektur. Die Folgen des Zweiten Weltkriegs prägen das Stadtbild der einstigen anhaltischen Residenzstadt Zerbst, heute ein Ort, an dem sich viel über Städtebau und den Umgang mit dem historischen Erbe in DDR- und Nachwendezeit lernen lässt.
Die Fahrt ist auch für Interessierte geeignet, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Bei den Stadtrundgängen werden Pausen eingelegt.
HIERZU VORTRAG AM 4.7.
PROGRAMM (Änderungen und Umstellungen vorbehalten!)
Mi 22.10.
Busfahrt von Hamburg über Wiesenburg (Marienkirche, Schlosspark und Schloss) und Bad Belzig (Burg Eisenhardt) nach Luckenwalde; Hotelbezug (zentrales 3-Sterne-Haus).
Do 23.10.
Kloster Zinna; Jüterbog: Stadtrundgang (Mönchenkloster, Nikolaikirche).
Fr 24.10.
Baruth-Glashütte: Museumsdorf; Wiepersdorf: Herrenhaus (von außen).
Sa 25.10.
Treuenbrietzen: Marienkirche; Luckenwalde: Architektur der 1920er Jahre.
So 26.10.
Rückfahrt über Zerbst (Stadtrundgang) nach Hamburg.